Windows 7 Erkennung interaktiver Dienste

Alle Fragen und Antworten rund um ACMP Version 3.x
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kaisch
Beiträge: 15
Registriert: Mo Jan 12, 2009 2:09 pm

Hallo Zusammen,

lange lange war XP in unserer Firma der Standard und alles Programme habe ich für dieses OS paketiert.
Wir benutzen zur Softwareverteilung ACMP Pro.
Nun gibt es ja unter Vista und 7 einige Neuerungen.

Die Benutzerkontensteuerung konnte ich noch deaktivieren, bei dem Dienst " Erkennung interaktiver Dienste" hapert es nun aber. Dieser Dienst springt an sobald eine Installation unter der Instanz eines anderen Users bzw. eines Dienstes anläuft. Wenn ich den Dienst einfach beende kommen diese Meldungen auch nicht mehr, der User kriegt demzufolge aber auch keinerlei Mitteilungen bzw. Verzögerungsangebote für das anstehende (z.B. Upgrade einer Software).Die Installation einer VPN Software läuft unter dem "abgeschirmten Desktop" überhaupt nicht....

Wenn ich die Installation als eingeloggter Benutzer ausführe funktioniert alles, nur wenn der eingeloggte User keine Rechte hat ...

Hat jemand eine Idee wie ich das regeln könnte???

Bild
thellweg

Hallo Herr Schönbach,

sicherlich helfen wir Ihnen gerne, doch dazu sollten wir zuerst einmal schauen woraus Ihr spezielles Problem denn eigentlich besteht.
Sie schildern in Ihrem Beitrag ja eigentlich nur die Funktionsweise dieses Dienstes und dessen Auswirkungen in verschiedenen Fällen.
Welche Software macht denn bei Ihnen Probleme?

Der von Ihnen eingefügte Screenshot hilft uns leider auch nicht weiter, da er aus dem Internet kopiert wurde.
http://www.windows-faq.de/2010/01/11/fe ... eseitigen/
Die Hinweise aus diesem FAQ-Artikel kennen Sie daher wahrscheinlich, so dass es wenig Sinn macht dasselbe hier noch einmal zu wiederholen.

Um Ihnen helfen zu können sollten Sie uns daher zunächst Ihre konkrete Problemstellung schildern.
kaisch
Beiträge: 15
Registriert: Mo Jan 12, 2009 2:09 pm

Das Problem besteht darin, dass wenn ich eine Software unter dem Kontext des ACMP Dienstes installieren will, keinerlei Fortschritt zu sehen ist und Installationen teilweise hängen bleiben.

Software die mit AutoIT paketiert wurde und unter XP einwandfrei läuft, lässt sich trotz Kompatibilität zu W7 nicht installieren, da die Installationsmasken nicht in den Vordergrund rücken können. Die Software Astaro Secure Client (ebenfalls geeignet für W7) bringt bei der Installation mit ACMP eine Fehlermeldung (virtueller Adapter konnte nicht hinzugefügt werden). Wenn ich diese Installation manuell als User starte besteht das Problem nicht.

Sie müssen diese Problematik doch kennen... In Jeder Windows 7 Version ist diese Funktionalität " Erkennung interaktiver Dienste " eingebettet.

Ich bin aktuell schon gezwungen Windows 7 zu installieren und mache momentan jegliche Installationen zu Fuß!

Gruß kaisch
thellweg

Hallo Herr Schönbach,

vielen Dank für die nachgereichten Informationen, denn nun ist es klarer geworden woraus Ihr Problem besteht.
Aufgrund der Komplexität des Themas werde ich wohl eine etwas umfangreichere Antwort geben müssen.
Wenn Sie nur am Fazit, nicht aber an der Erklärung, interessiert sein sollten, dann scrollen Sie bitte zum Ende meines Beitrages!

Genauer besehen ist es eigentlich kein Problem sondern eine, wie Sie es selber schon bezeichnet haben, auch in unserem Hause wohlbekannte Problematik.
Leider eine Problematik, die sich aus einer "erwünschten" Eigenschaft des Betriebssystemes Windows7 (bzw. auch Vista) ergibt, in welchem dieser Mechanismus, ebenso wie die bereits von Ihnen erwähnte und von Ihnen abgeschaltete UAC, vom Hersteller Microsoft eingebaut wurde. Ich habe das Wort "leider" ganz bewußt verwendet, denn es ist mir immer wesentlich lieber ein tatsächliches "Problem" zu lösen, als einen Trick zu finden um eine im Betriebssystem "by design" verankerte Funktion auszuhebeln. So wie es in der Redewendung einfacher ist mit dem Strom zu schwimmen als dagegen, ist es auch in der IT-Welt immer von Vorteil wenn man nicht gegen die Mechanismen eines Betriebssystemes handeln muß. Ich denke mir, dass Sie mir in diesem Punkt sicherlich uneingeschränkt zustimmen werden.

Leider bleibt uns aber manchmal keine andere Option, als das "für und wider" abzuwägen und eine Entscheidung zu treffen, so wie Sie das mit der Deaktivierung der UAC getan haben. Schliesslich haben wir auch beim Thema "UAC" einen Interessenkonflikt zwischen unserem Wunsch, eine Software im "silent mode", also im Hintergrund und ohne Benutzerinteraktion, zu installieren und einem im Betriebssystem verankerten Mechanismus. Diese Problematik ist bereits seit der Einführung von Windows Vista bekannt und ich bin sehr erstaunt gewesen, dass sich Microsoft auch bei der Entwicklung von Windows7 keine Gedanken über diesen Interessenkonflikt gemacht zu haben scheint. Eigentlich hatte ich erwartet, dass man sich in Redmond darüber bewusst geworden ist das die geringe Akzeptanz von Windows Vista in Unternehmensnetzwerken insbesondere auf solche Interessenkonflikte zurückzuführen ist. Doch leider wurden auch meine diesbezüglichen Erwartungen enttäuscht und es gibt auch in Windows7 keinen, vom Hersteller vorgesehenen, "vom OS autorisierten Königsweg" um Problematiken wie "UAC" und "Interaktive Dienste" auf eine saubere Weise zu "umschiffen", wenn dies denn beim Kunden erforderlich sein sollte. Scheinbar existieren in den USA weit weniger "zentralistisch" verwaltete Netzwerke mit einer automatisierten (Silent-) Softwaredistribution als in Europa!

Da alles jammern bekanntlich nicht viel nützt, müssen "wir" (Sie als Administrator Ihrer Firma, ich als für die "Aagon PackageFactory" Verantwortlicher) eine Lösung für solche Problemstellungen finden. Dabei haben Sie den großen Vorteil, dass Sie "für Ihren Verantwortungsbereich" entscheiden können wie Sie vorgehen wollen. So wie Sie es mit der Entscheidung die UAC zu deaktivieren bereits getan haben. Eine ungleich schwerere Wahl trifft uns, denn wir müssen stets versuchen eine "globale Lösung" zu finden, also eine nachhaltige Lösung, mit der man möglichst keine Optionen verliert und idealerweise auch nicht "gegen das Betriebssystem" handeln muss. In diesem Punkt hat sich die Repaketierung diverser "Setup-Installationen" zu MSI-Paketen tatsächlich bewährt. Diese, von der ACMP Package Factory erstellten, MSI-Pakete können nun, auch bei aktivierter UAC, völlig "silent" installiert werden und sie installieren Ihre Benutzeranteile ebenso problemlos im "silent mode" wenn sich ein anderer User anmeldet. Probieren Sie es einfach einmal aus!
Sie finden diese ACMP-Pakete, bei denen es sich fast ausnahmlos um frei einsetzbare und dennoch oft sehr leistungsfähige Software handelt, hier im Forum.

Fazit:
Es gibt momentan keine "saubere" Möglichkeit um "Ihre Problematik" zu lösen. In sämtlichen, mir bekannten, Foren stehen zwar unendlich viele Fragen dazu, aber leider sind alle ohne brauchbare Antworten. Microsoft hat bekanntlich alle Dienste in den "Ring-0" verbannt und gestattet eine Kommunikation dieser Dienste mit dem Benutzerdesktop nur noch über den Betriebssystemdienst "Erkennung interaktiver Dienste". Das ist Fakt!
Das "Deaktivieren" dieses Dienstes (und dies wird in den Foren oftmals empfohlen) unterdrückt zwar die Anzeige des Fensters, aber es ist keine gute Lösung... zumindest keine nachhaltige! Denn niemand hat eine "Kristallkugel", die ihm heute schon offenbart welche Nachteile sich damit zukünftig ergeben würden.
Ich bin einmal gespannt ob Ihre, mit der in unserem Forum identischen, Frage in anderen Foren erfolgreicher beantwortet wird. Da ich mir deren Links nicht gespeichert habe, würde ich mich über entsprechende Hinweise sehr freuen.

P.S.
Ich wette das dieses Thema demnächst, also wenn die Migrationswelle zu Windows7 noch etwas höher anschwillt, eine andere, wesentlich höhere Priorität bekommen wird und das dann auch die Softwarehersteller darauf eingehen werden. Dies vor allem im Hinblick darauf, dass es sich ja nicht nur um "inkompatible" Software handelt, welche diese Probleme macht. Momentan verursacht ja schon jeder Druckertreiber, der seinem Anwender vor dem Druckbeginn den Füllstand der Druckpatronen mitteilen "muss" (weil es so vorgesehen ist) eine solche Meldung!
Zuletzt geändert von thellweg am Mi Nov 10, 2010 10:34 am, insgesamt 2-mal geändert.
kaisch
Beiträge: 15
Registriert: Mo Jan 12, 2009 2:09 pm

Hallo Herr Hellweg,

danke für die schnelle Antwort. Welche Tools setzen Sie zum repaketieren von Software in ein MSI Paket ein? Ich habe bisher nur den Appdeploy Repackager ausprobiert und damit keine brauchbaren Ergebnisse erzielt.
Ich habe z.B. versucht das simple Packprogramm Izarc zu repaketieren und es scheiterte schon an den File Associations (obwohl diese beim Snapshot erkannt wurden).

Mfg kaisch
thellweg

Hallo und Guten Morgen,

das in unserem Hause eingesetzte Repaketierungswerkzeug ist das "Wise Packagestudio 8 Professional", dessen Funktionalität über die Basisfunktionen der meisten "simplen Snapshot-Tools" (so bezeichnet Appdeploy seinen Repackager selbst) ein gutes Stück hinausgeht. Als Beispiel wäre da der "Wise-Software-Manager" zu nennen, in dessen Datenbank die Informationen zu den Dateien (und deren Verisonen) sowie aller Registryeinträge sämtlicher erstellten Pakete gespeichert werden. Mit diesem Datenbestand arbeitet dann wiederum der "Conflict-Manager", welcher, bei frei konfigurierbaren Gruppierungen der Pakete, die sich daraus jeweils ergebenden Kollisionen anzeigt. Solche Funktionen, in Verbindung mit den Anschaffungskosten des Wise Package Studio, machen dieses Werkzeug für den "MSI Gelegenheitsrepaketierer" natürlich weniger interessant.

Wie bei allen komplexen Werkzeugen ist die Qualität der erzielten Ergebnisse natürlich auch beim Wise Package Studio nicht nur eine Frage der eingesetzten Technik. Sicherlich ist es nicht schwer mit dem Package Studio eine Installation "mitzuschneiden" und daraus eine MSI Datei zu erzeugen, doch in den meisten Fällen wird man von dem Ergebnis dann wohl eher enttäuscht sein. Ein unbearbeitetes "Snapshot-Delta" zu einer MSI Datei umzuwandeln, würde ja nicht automatisch alle Problematiken, die sich bei der vorherigen Setup-Installation ergaben, lösen. Bei problematischen Setup-Installationen ist es erforderlich den "Bauplan" dieser Installationen zu begreifen und den Anforderungen entsprechend zu verändern. Dazu ist es aber unbedingt nötig die Technologie des "Windows Installers" zu kennen und zu verstehen. Dieses Verständnis, welches sich idealerweise über jahrelange Praxistätigkeit ergibt, eröffnet dem Repaketierer dann immer neue Lösungswege für individuelle Problemstellungen. So haben wir, in der Aagon PackageFactory, mithilfe der MSI-Repaketierung und unter Anwendung einiger "Paketierungskniffe", einen gangbaren Weg gefunden um jedes von uns repaketierte MSI Paket, mit Hilfe des ACMP Client-Service, trotz aktivierter UAC, absolut "silent" zu installieren. Dabei werden sogar stets die Installationen für "All Users" (also "per machine") durchgeführt. Diese ziehen, selbst bei Anmeldung weiterer neuer Benutzer, die neu zu erzeugenden Benutzeranteile sauber nach, ohne das dafür noch ein Zugriff auf die MSI Datei der Installation benötigt wird. Um solche Funktionalitäten in ein MSI Paket einzubauen muss man natürlich den Inhalt des simplen "Vorher-Nachher-Scans", welcher beim Beginn der Repaketierung ermittelt wurde, ganz erheblich aufbereiten.

Falls Sie sich in das Themenfeld der MSI Repaketierung einarbeiten wollen, ist das "Wise Package Studio" mit Sicherheit eine Empfehlung wert. Es gilt bei den meisten Paketierern als das "de facto Standard" Werkzeug. Das mitgelieferte SDK ist leistungsstark und liefert in der Regel brauchbare Hinweise, die auch für den Einsteiger hilfreich sind. Wenn Sie zusätzlich noch über die Titel der Reihe "Inside Windows Installer" von Andreas Kerl, aus der MS-Bibliothek, verfügen sind Sie eigentlich für den Anfang recht gut gerüstet.

Ich hoffe Sie mit meinem Beitrag mit ausreichenden Informationen versorgt zu haben ohne Sie verschreckt zu haben, auch wenn ich Ihnen bei Ihrem eigentlichen Problem, dem Thema "Erkennung interaktiver Dienste", leider keine brauchbare Lösung vorschlagen konnte. Selbstverständlich unterstützt Sie die Aagon PackageFactory bei Ihren zukünftigen Paketierungsvorhaben. Falls in Ihrem Hause Interesse an einem unserer neuen "PackageFactory Schnupperangebote" bestehen sollte, melden Sie sich bitte. ACMP Bestandskunden werden, so weit mir das bekannt ist, bei der Auftragsvergabe bevozugt...

Wäre ich in Ihrer Situation und mit den entsprechenden Befugnissen innerhalb Ihrer hauseigenen IT ausgestattet, dann würde ich recht wahrscheinlich dem Rat des "Mainstreams" folgen (s.o.), jedoch nicht ohne zu versuchen mir dabei eine Hintertür aufzuhalten. Versuchen Sie doch sich dafür ein smartes ACMP Client Command zu bauen, mit dessen Ausführung Sie diese Änderungen gegebenenfalls rasch wieder zurücknehmen könnten. Mit Hilfe einer dynamischen Containerverknüpfung könnte dieses Command bei Bedarf die Einstellungen dieses, für Sie im Moment nur lästig erscheinenden, Dienstes wieder auf das ursprüngliche Verhalten zurücksetzen...

Nachtrag:
Das Microsoft-Tool ORCA, einen Tabelleneditor für MSI Pakete, kennen Sie sicherlich. Dieses sollten Sie, nach dem Erwerb von Wise Package Studio, nicht mehr zur Erstellung von Transformationen verwenden, da das Package Studio mit dem "Install Tailor" eine wesentlich bessere Alternative bietet. Wir setzen ORCA nur noch zur ICE Validierung ein. Das Package Studio bietet zwar auch entsprechende Möglichkeiten zur ICE Validierung, jedoch finde ich es praktischer eine Kopie des Paketes mit ORCA zu validieren und zeitgleich das Originalpaket mit dem Package Studio schreibend geöffnet zu haben, um die im ORCA angezeigten Fehler direkt im Package Studio zu beheben.
schlotter
Beiträge: 13
Registriert: Mo Jun 18, 2012 10:09 am

Hallo wertes Forum,
nun ist dieser Thread doch schon einige Tage alt, aber genau jetzt stehe ich vor dem selben Problem:

Ich bekomme auf den Win7 Clients die Meldung, das Windows interaktive Dienste erkannt hat.
Auch bereitet in einem anderen Fall die UAC Probleme...

Gibt es nun 2 Jahre später einen "Königsweg" diese Probleme zu umschiffen oder gar zu lösen ?!


Ich hoffe diesen Fred liest jemand...

viele Grüße
Christoph Schlotter.
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